Beschreibung Struktur als Halt und Gefängnis - und Jesus als grosser Panzerknacker.

Nach dem Krieg in der Ukraine bestimmt nun der Krieg in Palästina die Schlagzeilen. Und die Gedanken und Sorgen Vieler. Wohin sind Schalom und Salam verflogen? Wohin die Hoffnungen.

In diesem Gottesdienst wird es keine Lösungen und Rezepte geben - selbstverständlich nicht. Aber ich möchte mit Ihnen ein paar Gedanken teilen zu den Ursachen - und dabei merke ich, dass dieselben Gedanken nicht nur für diesen und vergleichbare Konflikte gelten, sondern für unsere kleinen und grösseren Alltagskonflikte und -probleme.

Es geht um Strukturen: Die geben Halt, die stabilisieren, die lassen mich sicher und geborgen fühlen. Man könnte sagen: Es sind Schutzmauern oder Brücken oder Häuser. Woraus bestehen solche gedanklichen Strukturen? Wie sind sie entstanden, wie werden sie gepflegt und unterhalten?

Und dann kann alles eben auch sehr rasch kippen: Wo Strukturen sehr stabil werden, gibt es bald kein Bewegen mehr, keine Entwicklung, letztlich kaum Leben. Die Struktur, an der die Vorfahren und man selbst mitgebaut haben, wird zum eigenen Gefängnis.

Israel sieht sich - klassisch jüdisch betrachtet - als von Gott ausgewähltes Volk, 'die Palästinenser' erfahren sich als ewig benachteiligte Opfer, regelmässig vergessen vom Auge der Welt. Und wie steht es mit den Strukturen unserer eigenen Persönlichkeit? Und mit der unserer Kirche?

Das Einzige, was mir in all dem einigermassen klar und sicher scheint: Jesus baute nicht an Strukturen. Im Gegenteil: Er ist der grosse Strukuren- und Panzerknacker. Der Brecher, der von einem statischen Lebens- und Glaubensverständnis hin zu einem Leben und Glauben in Bewegung und Begegnung führt.



Kollekte auch via Twint für Lilok Farm von Regula Hauser (» Lilok Farm)